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Kostümentwurf für "Romeo und Julia", 1921 - Exter, Alexandra Alexandrowna |
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| Kostümentwurf für "Romeo und Julia", 1921
Alexandra Alexandrowna Exter (1882 Bialystok – 1949 Fontenay-aux-Roses bei Paris)
Ausgeführt 1921 Gouache auf Papier, 55,5 x 42 cm Signiert rechts unten in kyrillischer Schrift
Professor Andréi Nakov hat bestätigt, dass die Gouache in den Archiven der „Association Alexandra Exter" registriert ist.
Exter entwarf das Kostüm für die "Romeo und Julia"-Aufführung des Jahres 1921 in Alexander Tairows Moskauer Kammertheater. Es war das dritte gemeinsame Projekt. Mit dem zweiten, der Bühnen- und Kostümgestaltung für „Salomé" (1917), hatte sie sich zu einer der prägenden Künstlerinnen auf dem Gebiet avantgardistischer Bühnenkunst entwickelt. „Durch sie kam der Kubismus in expressiver, energiegeladener Auslegung auf die Bühne, und Bühnenausstattung und Kostüme avancierten zu räumlich und emotional aktiven Mitakteuren des Bühnengeschehens", wie Ada Raev im Katalog der Ausstellung STURM-FRAUEN in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt a.M. treffend schreibt (S. 95).
Wer nur flüchtig hinschaut, sieht geschwungene und eckige Farbbahnen, plastische und flache Partien. Exter trennte nicht Kostüm und Figur, sondern dachte sich eine Figur aus, die sich perfekt ins Gesamtgefüge der Bühnenausstattung einpasst. Ihre Kostümfigur ist als "sich lebendig bewegendes Relief, als eine lebende farbige Skulptur" gedacht (Jakov Tugendchol’d, „Alexandra Exter", aus dem Russichen von Maria Einstein, Berlin 1922, S. 23). Die Bewegtheit der Formen und die pastellenen Farben erinnert an futuristische Werke Giacomo Ballas oder Umberto Boccionis.
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