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Herbst am See, 1913 - Schlobach, Willy |
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| Herbst am See, 1913
Willy Schlobach (1865 Brüssel – 1951 Nonnenhorn am Bodensee)
Öl auf Leinwand, 90 x 112 cm Monogrammiert und datiert rechts unten: WS 1913
Provenienz: Privatsammlung, Flensburg Laut mündlicher Mitteilung aus dem weiteren Familienkreis des Künstlers
Das Entstehungsdatum des Bildes legt nahe, darin ein Abschiedsbild zu sehen. Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs, der Belgien sehr zusetzte, sah der deutschstämmige Schlobach sich gezwungen das Land zu verlassen und nach Deutschland zu ziehen (auch seine Frau war Deutsche). Die Herbststimmung suggeriert ebenfalls, dass etwas zu Ende geht. Für Schlobach persönlich war es die kreativste und erfolgreichste Zeit seines Künstlerlebens. In Deutschland knüpfte er nicht mehr an seine belgischen Erfolge an. Doch ging mit dem Krieg auch generell die "gute alte Zeit" mit ihren für unverrückbar sicher gehaltenen Werten unter und ließ die Menschen im Allgemeinen und die Künstler im Speziellen ratlos zurück. Vielleicht hatte Schlobach eine Vorahnung, als er "Herbst am See" malte.
Schon durch die Größe erweist sich das Gemälde als Hauptwerk. Schlobach bündelte sein ganzes Können und zeigte allen sein Genie. "Herbst am See" ist ein farbprächtiges, pointillistisches Herbstfeuerwerk und die Quintessenz seines Schaffens als Mitglied der avantgardistischen Künstlervereinigung Les XX (Die 20).
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