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Louise Modersohn-Breling mit Pelzkragen, 1912, verso Überschwemmte Wümmewiesen, 1924 - Modersohn, Otto |
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| Louise Modersohn-Breling mit Pelzkragen, 1912, verso Überschwemmte Wümmewiesen, 1924
Otto Modersohn (1865 Soest - 1943 Rotenburg / Wümme)
Gemalt 1912, bzw. 1924 Öl auf Malkarton, 50,8 x 64,7 cm Signiert rechts unten: Otto Modersohn Provenienz: Nachlass Otto Modersohn; Norddeutscher Privatbesitz
Expertise von Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, 19. April 2020
Beidseitig bemalte Gemälde gibt es in Modersohns Oeuvre häufiger, großformatige Porträts dagegen so gut wie garnicht. Das macht das Porträt seiner dritten Frau zu etwas ganz Besonderem. Als wir das Bild kauften, war Louises Gesicht mit einem blauen Stift überkitzelt. Entweder war Modersohn damit unzufrieden, oder Louise, die eine sehr hübsche Frau war, hatte Einwände gegen ihr herbes Ebenbild. Auch der vom Bildrand abgeschnittene Oberkopf spricht dafür, dass der Künstler seinen Porträtversuch aufgab. 1924 recycelte er den Karton und malte auf die Rückseite überschwemmte Wiesen, die im Vergleich zu Louises ausdrucksstarkem Porträt ziemlich unspektakulär sind. Es ist ein großes Glück, dass das Porträt erhalten blieb und nicht übermalt wurde. Louises Schlangenblick, ihre topmodische Kleidung und Modersohns sicherer, expressiver Strich sind fantastisch. Und - sorry Louise - es ist auch ähnlich!
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